Franchising – Gewerbegründung mit erprobten Geschäftsideen

Sie möchten Ihr eigener Chef sein, haben aber keine zündende Geschäftsidee? Oder das Risiko ist Ihnen zu groß? Oder jemand anders hat Ihre Idee bereits umgesetzt und damit eine Marktmacht erreicht, gegen die schwer anzukommen ist? Franchising ist ein Konzept, um etablierte Geschäftsmodelle und Unterstützung vom Franchisegeber zu nutzen und damit das eigene Risiko einer Gewerbegründung zu mindern. Franchising ist kein Ideenklau, sondern vertraglich geregelt. Sowohl für den Einstieg als auch für die laufende Nutzung muss der Franchisenehmer bezahlen.

Beeindruckende Wirtschaftsleistung

Mehr als tausend Franchisesysteme werden in Deutschland angeboten. 168.000 Franchise-Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von 123 Milliarden Euro und schaffen eine halbe Million Arbeitsplätze. Das erforderliche Kapital ist je nach Betriebsart sehr unterschiedlich. Da ist zum einen die Einstiegsgebühr. Sie liegt im Schnitt bei knapp 15.000 Euro. Rund 15 % der Franchisegeber verlangen gar keine Gebühr. Wenn sie erhoben wird, ist sie nur das Geld für die Nutzung des Geschäftsmodells und der Marke. Damit ist noch kein Raum gemietet, keine Ausstattung gekauft, keine Ware bezogen. Was für die Einrichtung des Geschäftsbetriebs erforderlich ist, hängt stark von der Art des Unternehmens ab. Für ein Schnellrestaurant mit aufwendiger technischer Einrichtung können 500.000 Euro nötig sein, für eine Schülerhilfe oder einen Brötchen-Lieferservice reichen 2.000 oder 3.000 Euro. Mehr als ein Drittel der Franchisenehmer starten mit einer Investition unter 50.000 Euro. Im laufenden Betrieb gibt der Franchisenehmer einen Teil des Gewinns oder Umsatzes an den Franchisegeber ab. Im Schnitt sind es etwa 5 % bezogen auf den Umsatz. Bei Kleinstunternehmen liegen die Sätze oft deutlich höher, bei ca. 10 bis 15 %.

Kreditfinanzierung nur begrenzt möglich

Franchising ist keine Garantie dafür, dass ein Business Plan auch wirklich aufgeht. Der Franchisegeber berät deshalb schon im Vorfeld, zum Beispiel hinsichtlich der Standortfrage. In jedem Fall soll der Franchisenehmer sich anstrengen und Einsatz zeigen. Das funktioniert am besten, wenn er direkt am unternehmerischen Erfolg beteiligt ist. Viele Franchisegeber erwarten deshalb eine Beteiligung mit Eigenkapital, akzeptieren also keine vollständige Kreditfinanzierung. Die Förderbank KfW hat für die verbleibende Finanzierungslücke passende Darlehen zu günstigen Konditionen im Angebot. Das StartGeld bis 100.000 Euro reicht für die meisten Existenzgründungen per Franchising aus. Es eignet sich auch für einen zunächst nebenberuflichen Einstieg.

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