Der Weg in die Selbstständigkeit: Existenzgründung richtig organisieren

Eine gute Idee ist leider nicht genug, um als Existenzgründer erfolgreich zu sein. Das Geschäft muss auf einem soliden Fundament stehen. Das betrifft nicht nur die Finanzierung. Umfassender Kundenservice ist heute ein wichtiges Kriterium, mit dem sich Gewerbetreibende und Freiberufler von ihren Wettbewerbern abheben können. Alle wesentlichen Punkte der Geschäftsidee und die Schritte zu deren Umsetzung werden in einem Businessplan festgehalten. Er dient als Grundlage von Finanzierungsgesprächen bei der Bank. Sind Sie im Zweifel, lassen Sie den Plan vorher von einem Experten, zum Beispiel bei der IHK oder einem von Ihnen beauftragten Coach prüfen.

Aufbau- und Ablauforganisation

Selbst wenn Sie unbestritten der König in Ihrer Kernkompetenz sind, fällt Ihnen der Weg in die Selbstständigkeit möglicherweise trotzdem schwer. Waren Sie zuvor im Angestelltenverhältnis tätig, sind Sie es gewohnt, dass Sie sich ganz auf Ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können. Um Einkauf, Vertrieb, Logistik und Versand, Buchhaltung, Personalwesen und Kundensupport kümmerten sich andere Abteilungen. Versuchen Sie nicht, vom ersten Tag an alles selbst zu machen. Verzichten Sie aber auf hohe Fixkosten durch fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem Sie bei Bedarf entsprechende Angebote wahrnehmen. Der externe Dienstleister Büroservice24 bietet professionellen Kundenservice, zum Beispiel Terminvergabe oder Bestellannahme, auf Wunsch sogar rund um die Uhr – das können Sie als Solo-Selbstständiger niemals leisten. Auch bei Buchhaltung und Inkasso ist Outsourcing während der Gründungsphase, vielleicht auch darüber hinaus, eine Alternative zum Selbermachen. Durch den Verkauf von Forderungen kann nicht nur Personal gespart werden, sondern es findet auch eine Vorfinanzierung statt und das Ausfallrisiko wird abgesichert.

Finanzbedarf

Ihre Entscheidungen zur Unternehmensstruktur haben Einfluss auf den Kapitalbedarf. Rechnen Sie hier realistisch, sparen Sie nicht an der Werbung. Bei manchen Existenzgründungen sind die benötigten Investitionssummen klar, zum Beispiel, wenn Sie als Franchising-Nehmer eine fixe Eintrittsgebühr zahlen müssen. Beginnen Sie auf der „grünen Wiese“, vermeiden Sie – abgesehen vom benötigten Bankkredit – langfristige Verbindlichkeiten. Neben den bereits angesprochenen Arbeitsverträgen sind dies zum Beispiel Ratenkäufe oder Leasing der Betriebseinrichtung. Nehmen Sie vergünstigte Darlehen oder Zuschüsse der KfW oder Förderbanken der Länder in Anspruch. Hierzu berät Sie Ihre Hausbank, die IHK oder ein Existenzgründer-Coach.

Risiken absichern

Das unternehmerische Risiko Ihres Betriebs wird Ihnen niemand abnehmen. Andere Risiken kann man dagegen auf Versicherungen abwälzen und so einen ungewissen Finanzbedarf durch fixe Kosten ersetzen – gut für die Kalkulation des Geschäftserfolgs. Am wichtigsten ist eine Haftpflichtversicherung gegen Ansprüche Dritter. Sie ist nur bei wenigen Betriebsarten gesetzlich vorgeschrieben, aber für jeden Unternehmer wegen der nach deutschem Recht unbegrenzten Schadensersatzpflicht unverzichtbar. Eine Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung bietet zudem passiven Rechtsschutz bei unberechtigten Forderungen. Der Firmenrechtsschutz ergänzt diese Deckung um Kosten der aktiven Verfolgung Ihrer Rechte, zum Beispiel bei Vertragsstreitigkeiten oder bei Auseinandersetzungen mit Behörden. Die Sachwerte des Betriebes werden durch eine Geschäfts-Inhaltsversicherung gegen Gefahren wie Brand, Einbruch und Hochwasser versichert. Ideal ist die Kombination mit einer Ertragsausfallversicherung, wenn der Betrieb nach einem Sachschaden stillsteht. Denken Sie auch an Ihre persönlichen Versicherungen, insbesondere gegen Krankheit, Berufsunfähigkeit, und an die Altersversorgung.

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